Was versteht man eigentlich unter einem T-Konto? Was hat es mit der doppelten Buchführung auf sich und wie kann man T-Konten abschließen? Dieser Beitrag klärt über die wichtigsten Begriffe rund um T-Konten auf und gibt eine T-Konten-Vorlage zum Download.
Das Thema kurz und kompakt
- T-Konten werden als Tabelle mit zwei Spalten und der Kontoüberschrift dargestellt, wodurch sie grafisch wie ein T aussehen.
- T-Konten sind ein wichtiges Kontrollwerkzeug in der doppelten Buchführung.
- Wird mit T-Konten gearbeitet, lautet der Buchungssatz: Soll an Haben.
Was ist ein T-Konto?
Die Zeiten, in denen die Buchführung mit Stift und Papier erledigt wurde, um anschließend in dicken Aktenordnern auf dem Regal zu verstauben, sind eindeutig vorbei. Stattdessen übernimmt eine clevere Buchhaltungssoftware den lästigen Papierkram für Unternehmen. Obwohl die Buchführung in ihrer Durchführung stark modernisiert wurde, sind viele Grundzüge erhalten geblieben – und so auch das Prinzip des T-Kontos.
Seit über 700 Jahren verwendet man sie, um Buchungssätze verständlich darzustellen. Dabei haben sie sich als ein hilfreiches Tool in der doppelten Buchführung (auch: doppelte Buchhaltung) etabliert. Vor allem beim Einstieg in die Buchhaltung dient das T-Konto als praktische Lehrmethode, um das Prinzip schnell und einfach zu vermitteln, ohne dabei den Überblick zu verlieren.
Diese T-Konten werden als einfache Tabelle mit zwei Spalten – einer Soll- und einer Haben-Spalte – und der Kontoüberschrift dargestellt. Da dieser Aufbau dem Buchstaben T ähnelt, gab er den T-Konten ihren Namen.

Bei der doppelten Buchführung mit T-Konten bucht man grundsätzlich auf mindestens zwei Konten. Welche Konten oder welche Spalte davon betroffen ist, hängt von der Art der Buchung ab. Dies hat eine Kontrollfunktion, da besser nachvollzogen werden kann, wo eine eventuelle Differenz entstanden ist.
Als Gegenstück zur doppelten Buchführung gibt es übrigens auch die einfache Buchführung. Sie empfiehlt sich jedoch nur für kleine Betriebe mit einfachen und gut überschaubaren Geschäftsprozessen und ist auch nur erlaubt, wenn das Unternehmen nicht zur doppelten Buchführung verpflichtet ist. Ein Beispiel zur einfachen Buchführung vom Bundesministerium für Wirtschft und Klimaschutz findet sich hier.
Welche Kontoarten gibt es?
Bei der doppelten Buchführung gibt es verschiedene Kontoarten, welche alle nach dem „Soll an Haben“-Prinzip funktionieren. Alle Buchungen werden nach diesem Prinzip immer vom Soll des einen Kontos an die Haben-Seite eines anderen Kontos vorgenommen. T-Konten können daher auch als „Soll und Haben“-Konto bezeichnet werden.

Bestandskonten
Der Zweck eines Bestandskontos lässt sich bereits anhand des Namens ableiten. Es ergibt sich aus der Bilanz des vergangenen Jahres und kann genutzt werden, um zu jedem Zeitpunkt den aktuellen Stand des Vermögens oder der Schulden eines Unternehmens einzusehen. Alle Vermögenswerte oder Bestände finden sich hier wieder. Sie werden unterteilt in aktive Bestandskonten und passive Bestandskonten.
Aktivkonten (Bestandskonto)
Aktivkonten sind ein Teil der Bestandskonten, bei denen sowohl Anfangsbestände als auch Zugänge im Soll vermerkt werden. Abgänge und Saldo stehen dabei auf der Haben-Seite. Aktive Bestandskonten werden beispielsweise für Bank, Kasse, Fuhrpark oder Maschinen verwendet.
Passivkonten (Bestandskonto)
Passivkonten sind das Gegenteil der Aktivkonten und funktionieren entgegengesetzt. Hier werden Anfangsbestände und Zugänge auf die Soll-Seite geschrieben, während sich Abgänge und Saldo auf der Haben-Seite finden. Passivkonten finden bei Krediten, Verbindlichkeiten oder Eigenkapital Anwendung. Die Schlussbestände der Passivkonten bucht man später an die Passivseite der Bilanz (siehe Abbildung).

Erfolgskonten
Erfolgskonten stellen in der Buchhaltung das Gegenteil der Bestandskonten dar und erhalten ihren Namen dadurch, da Buchungen, die auf diesen Konten erfolgen, das Eigenkapital – also den Erfolg – beeinflussen. Sie werden in Ertragskonten und Aufwandskonten aufgeteilt (Aufwendungen und Erträge).
Ertragskonten (Erfolgskonto)
Ertragskonten erfassen, wie bereits im Namen enthalten, die Erträge, die sich bei dieser Kontoart immer auf der Haben-Seite finden. Unter anderem Umsatzerlöse aus Verkäufen zählen zu den Erträgen und werden in dieser Spalte gelistet.
Aufwandskonten (Erfolgskonto)
Auch Aufwandskonten sind eine Unterart der Erfolgskonten und listen Aufwendungen, die das Eigenkapital des Unternehmens verringern, auf. Aufwendungen stehen stets in der Soll-Spalte des Aufwandskontos. Die Miete von Laden- oder Büroflächen ist ein Beispiel für eine Aufwendung.

Die drei wichtigsten Grundsätze (T-Konten)
Wie in vielen Bereichen der Buchhaltung gibt es natürlich auch beim T-Konto einige wichtige Grundsätze, die es zu beachten gibt. Diese lauten wie folgt:
Grundsätze für T-Konten
Das T-Konto betrifft stets zwei Konten.
Es gibt immer eine Soll- und eine Haben-Buchung.
Es wird mit dem Buchungssatz Soll an Haben gearbeitet.
Wie schließt man ein T-Konto ab?
Steht der Jahresabschluss (die Bilanz) bevor, müssen natürlich auch die T-Konten abgeschlossen werden. Dies geschieht in mehreren Schritten, indem die einzelnen T-Konten übertragen werden.
Bestandskonten und Erfolgskonten abschließen
- Bestandskonto werden am Jahresende über das Schlussbilanzkonto (T-Konto Bilanz) abgeschlossen.
- Hierbei wird der Saldo aus dem Haben des Aktivkontos dem Vermögen der Bilanz zugeordnet.
- Der Schlussbestand im Soll des Passivkontos wird in der Bilanz in der Spalte für das Kapital eingetragen.
- Erfolgskonten werden abgeschlossen, indem der Saldo aus dem Haben des Aufwandskontos in den Soll, also in die Aufwendungen, des Kontos der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV-Rechnung) übertragen werden.
- Der Saldo aus dem Soll des Ertragskontos landet in der Haben-Spalte des GuV-Kontos bei den Erträgen.
GuV-Konten abschließen
- Erfolgs- und Bestandskonten lassen sich über das GuV-Konto abschließen.
- Ist dies erledigt, wird wiederum das GuV-Konto über das Eigenkapitalkonto abgeschlossen.
- Hier ist wichtig zu unterscheiden, ob das Unternehmen in diesem Jahr Gewinn oder Verlust erzielt hat, denn davon hängt der weitere Kontoabschluss ab.
- Wenn die Erträge größer sind als die Aufwendungen, wird die Differenz des GuV-Kontos in die Haben-Spalte des Eigenkapitalkontos eingetragen. Dies nennt sich Habensaldo.
- Sind die Aufwendungen größer als die Erträge, landen der Differenzbetrag in der Soll-Spalte des Eigenkapitalkontos.
- In diesem Fall hat das Unternehmen Verluste gemacht.
Eigenkapitalkonto abschließen
- Da das Eigenkapitalkonto ein Passivkonto ist, wird der Schlussbestand aus der Soll-Spalte des Eigenkapitalkontos in die Passiva Seite des Bilanzkontos als Kapital eingetragen.
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T-Konten Vorlage
Wie genau sieht ein T-Konto eigentlich aus? Um Arbeit und Zeit zu sparen, gibt es einen vorgedruckten T-Konten Block, in dem die Werte nur noch eingetragen werden müssen. Natürlich gibt es die T-Konten Vorlage auch als PDF zum Download. Diese kann anschließend am Computer oder Tablet ausgefüllt oder auch ausgedruckt werden, wenn was Papierformat abgeheftet werden soll.
T-Konten Beispiel
Um die Anwendung von T-Konten zu verdeutlichen, geben wir im Folgenden ein kurzes T-Konten-Beispiel:
Angenommen, ein Unternehmen kauft einen neuen Firmenwagen für 30.000 € und zahlt diesen per Banküberweisung. Auf der Soll-Seite des Aktivkontos „Fuhrpark“ wird der Firmenwagen mit 30.000 € verbucht, da dies einen neuen Zugang darstellt. Auf der Haben-Seite des Aktivkontos „Bank“ wird der Abgang von 30.000 € als Banküberweisung vermerkt.
Hiervon sind also die Konten „Fuhrpark“ und „Bank“ betroffen (doppelte Buchführung). Da beide Konten Aktivkonten sind, spricht man in diesem Fall von einem Aktivtausch.

Fazit
Das T-Konto ist eine einfache Möglichkeit, Übersicht in die doppelte Buchführung zu bringen. Durch die Aufteilung in verschiedene Konten nach dem „Soll an Haben“-Buchungsprinzip können Ausgaben und Einnahmen in einfachen Tabellen gegenübergestellt und schnell kontrolliert werden. Damit ist sichergestellt, dass bei der Buchhaltung keine Fehler unterlaufen.
Auch wenn die Buchhaltung heutzutage von hilfreicher Software übernommen und teils automatisiert wurde, haben die T-Konten ihre Bedeutung noch nicht verloren. Vor allem, wenn es darum geht, einen Einstieg in die Buchführung zu finden, sind T-Konten ein hilfreiches Tool und werden nach wie vor genutzt.
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Häufig gestellte Fragen zu T-Konten
T-Konten werden als einfach Tabelle mit zwei Spalten und einer Konto-, bzw. Tabellenüberschrift dargestellt. Sie dienen dazu, Buchungssätze so einfach wie möglich nach dem Soll an Haben Prinzip aufzulisten.
T-Konten werden in drei Schritten abgeschlossen. Zuerst werden Bestands- und Erfolgskonten in das GuV-Konto übertragen, welches anschließend in das Eigenkapitalkonto überführt wird. Dieses wird für das Bilanzkonto verwendet.
Es gibt zwei Oberarbeiten von T-Konten: Bestandskonten und Erfolgskonten. Bestandskonten teilen sich in Aktivkonten und Passivkonten. Erfolgskonten können in Ertragskonten und Aufwandskonten unterteilt werden.
Das T im Begriff T-Konto ist vom Aufbau dieser Kontenübersicht abgeleitet. Da ein T-Konto nichts weiter als eine Tabelle mit zwei Spalten (Soll und Haben) ist, welche im Kopf beschriftet sind, ergibt sich die Form eines „T“.